Armutsgefährdete und -betroffene Familien stehen vor vielen Herausforderungen. Dazu gehören neben finanzieller Not erschwerte Zugänge zu Arbeit, Bildung oder der Gesundheitsversorgung. Auch unzureichender Wohnraum oder -lage sowie soziale Isolation spielen eine Rolle. Diese multidimensionalen Herausforderungen erhöhen auch die Anforderungen an die Unterstützungssysteme in Kantonen. Es gilt, Massnahmen so zu koordinieren und auszugestalten, dass sie bedarfsgerecht, nachhaltig und gut zugänglich sind. Besonders relevant ist dies, wenn Familien mehrere Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen müssen. Die vorliegende Studie untersucht exemplarische Beispiele solcher Koordinationsansätze aus fünf Kantonen: BE, GE, NE, TG und TI. Orientiert am Diskurs über integrierte Politiken zeigt die Analyse der Fallbeispiele, dass in einigen Kantonen bereits Gremien zur Koordination bestehen. Im Sinne einer «integrierten Prävention und Bekämpfung von Familienarmut» könnten diese jedoch noch intensiver und gezielter genutzt werden. Dazu sollten
- strategische und politikbereichsübergreifende Ziele festgelegt,
- regelmässige Situationsanalysen durchgeführt,
- eine aktive Zusammenarbeit (horizontal und vertikal) gepflegt und
- armutserfahrene Familien einbezogen werden.
Damit werden im Endeffekt Massnahmen bedarfsgerechter, zugänglicher und damit effektiver und nachhaltiger.