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Caritas Schweiz fordert Stärkung der Familienpolitik

Die Armutsgrenze in der Schweiz ist sehr tief angesetzt. Für viele Menschen reicht das Einkommen nicht, auch wenn es knapp über der offiziellen Bemessungsgrenze liegt. Davon sind besonders Familien betroffen. Die Ursachen dafür sind strukturell, die Lösungen liegen auf politischer Ebene. Caritas Schweiz fordert daher konkrete Massnahmen auf allen Staatsebenen, um Haushalte knapp über der Armutsgrenze finanziell zu entlasten.
In der Schweiz leben nach offiziellen Zahlen 722 000 Menschen unter der Armutsgrenze. Fast zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung sind also von Armut betroffen - und diese Zahlen stammen noch aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. Das Bundesamt für Statistik (BFS) legt diese Armutsgrenze fest und orientiert sich dabei am Existenzminimum der Sozialhilfe. Eine vierköpfige Familie hat gemäss dieser Berechnung insgesamt rund 3 900 Franken im Monat zur Verfügung. Damit muss sie
alle Ausgaben des täglichen Bedarfs inklusive Wohnungsmiete decken. Wer auch schon nur 50 Franken mehr im Monat zur Verfügung hat, gilt offiziell nicht mehr als arm. «Das heisst aber noch lange nicht, dass die oder der Betroffene genug Geld zum Leben hat», betont Aline Masé, Leiterin der Fachstelle Sozialpolitik bei Caritas Schweiz am Dienstag vor den Medien. Wenn das Einkommen etwas höher ist als das Existenzminimum in der Sozialhilfe, dann besteht kein Anspruch auf diese Unterstützung.

Familien sind besonders gefährdet
Zusammen mit Forschenden der Berner Fachhochschule hat Caritas Schweiz am Beispiel des Kantons Bern untersucht, wie viele Haushalte sich knapp über der Armutsgrenze in finanziell schwierigen Lebenslagen befinden und welche Haushaltsformen davon besonders betroffen sind. Die Ergebnisse sind eindeutig: Mit jeder in der Untersuchung angenommenen Erhöhung der Armutsgrenze fallen zusätzliche Personen unter die Grenze und gelten dann als «armutsbetroffen». Bei einer Erhöhung der
Bemessungsgrundlage um 500 Franken würde sich in Bern die Armutsquote von 7,7% auf 14,4% verdoppeln.

Positionspapier

 

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