aktuelle SKOS Richtlinien

Jahresrückblick der Geschäftsstelle und der SKOS Kommissionen

SKOS Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle der SKOS besteht aus 11 Mitarbeitenden mit insgesamt 760 Stellenprozenten.
2021 lagen die Schwerpunkte wie folgt: 

Veranstaltungen

21. April 2021 - Budgetierung Fallzahlen in der Sozialhilfe (Webinar)

Es wird vermutet, dass die Fallzahlen in den kommenden Jahren deutlich steigen werden. Die Unterschiede bei der Sozialhilfequote zwischen Gemeinden und Kantonen waren bereits vor der Pandemie gross und sie werden in Zukunft eher noch grösser werden. Ein Durchschnittswert eignet sich deshalb nur bedingt für eine Prognose auf kantonaler oder kommunaler Ebene. Die SKOS hat daher das Merkblatt „Budgetierung 2022 auf kantonaler und kommunaler Ebene“ erarbeitet, das es den Sozialdiensten ermöglicht, die für die Prognose berücksichtigen Faktoren anzupassen und damit eine genauere Schätzung für den Anstieg der Fallzahlen in der Gemeinde oder dem Kanton zu erstellen. Die SKOS hat die Instrumente in einem Webinar interessierten Sozialdiensten erklärt.

11. Mai 2021 - Mitgliederversammlung (Webinar)

Wie bereits letztes Jahr wurde die Mitgliederversammlung auch 2021 wiederum als Webinar durchgeführt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Sozialhilfe wurde beleuchtet und die neue SKOS Strategie 2025 vorgestellt. Die Studie zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeitssituation und die Gesundheit der Sozialarbeitenden ebenso wie Erfahrungsberichte diverser Sozialdienste stiessen auf reges Interesse. Die 128 am Webinar beteiligten Personen erhielten ferner Informationen über die Forschungsergebnisse zu der von der Pandemie besonders betroffenen Gruppe der Selbständigerwerbenden.

2. Juni 2021 - Selbständigerwerbende in der Sozialhilfe (Webinar)

Da gerade diese Gruppe relativ neu in der Sozialhilfe ist, waren etliche Dienste überfordert, wie mit Anträgen von Selbständigerwerbenden zu verfahren ist. Die SKOS organisierte daher am 2. Juni 2021 ein halbtätiges Webinar zum Thema „Selbständigerwerbende in der Sozialhilfe und lud Dienste ein, welche bereits erste Erfahrungen im Umgang mit dieser Klientel sammeln konnten. Grosses Echo löste der Erfahrungsbericht der Firma Teamnetz GmbH aus, welche Sozialdienste bei der betriebswirtschaftlichen Einschätzung von Selbständigerwerbenen betreut. Die Veranstaltung war kostenlos und wurde von über 300 Personen besucht.

23. September 2021 - Nationale Tagung Biel, in Biel 

Aufgrund der Verschiebung auf September konnte die Bieler Tagung mit entsprechenden Schutzmassnahmen wieder im Kongresshaus Biel durchgeführt werden. Rund 150 Personen besuchten die Referate und Workshops die sich mit dem Auftrag und der Ausgestaltung der persönlichen Hilfe in der Sozialberatung befassten. Dass die persönliche Hilfe integrales Instrument der Sozialarbeit sein soll, darüber waren sich die Teilnehmenden einig. Es stellte sich jedoch die Frage, wie dies mit der Realität der Sozialdienstleistungen verknüpft werden kann, da oftmals Ressourcen und Zeit dazu fehlen. In den Workshops wurden jedoch Beispiele und Ansätze gezeigt, die hoffen lassen. Prävention und interdisziplinäre Arbeit zahlen sich aus, auch die Koordination mit anderen Stellen lohnt sich. Bewusst wurde jedoch auch, dass es dafür entsprechend geschultes Personal für die Sozialarbeit braucht.

Publikationen

Überarbeitete Grundlagenpapiere:

  • Langzeitbezug in der Sozialhilfe: Das 2015 als Merkblatt publizierte Dokument wurde grundlegend überarbeitet und zum Grundlagenpapier aufgewertet. Erkenntnisse aus neueren Studien wurden berücksichtigt und das Profil der Dauerbeziehenden geschärft.
  • Schätzungen der Zunahme durch anerkannte Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene: Jährliche Aufdatierung.
  • Schulden und Sozialhilfe: Schulden und Prekarität sind eng miteinander verknüpft. Bei der Ablösung aus der Sozialhilfe haben überschuldete Sozialhilfebeziehende als Perspektive den Wechsel von einem Existenzminimum zum nächsten.
  • Kostenentwicklung der Sozialhilfeleistungen: Das aktualisierte Grundlagenpapier versachlicht die absoluten Anwendungen für Sozialhilfeleistungen, welche in den letzten Jahren regelmässig gestiegen sind.
  • Junge Erwachsene in der Sozialhilfe: Grundlegende Überarbeitung.

Merkblätter und Empfehlungen:

  • Empfehlungen für die Sozialhilfe während der Epidemie-Massnahmen
  • Prognosen der SKOS und ihre Relevanz für die Budgetierung auf Ebene Kantone und Gemeinden:
  • Praxishilfe für die Berechnung der Verwandtenunterstützung
  • Merkblatt zur Unterstützung von Selbständigerwerbenden.

Positionen und Kommentare:

  • Analysepapier zur aktuellen Lage und den zukünftigen Herausforderungen für die Sozialhilfe mit verschiedenen Szenarien während der Covid-Pandemie
Hilfsmittel

Videos

Im Rahmen des SKOS Innovationsfonds reichte der Sozialdienst Köniz 2018 einen Vorschlag zur Realisierung von fünf Lehrvideos zur einfachen Vermittlung der Aufgaben der Sozialhilfe ein. Die SKOS unterstützte diese Idee mit einer finanziellen Beteiligung von 30 000 Franken, mit der Bedingung, dass ihr die Rechte an den Filmen gehören werden. Konzeption und Realisation brauchte einige Zeit, um Informationen zum Bezug von Sozialhilfe leicht verständlich und anschaulich darzustellen.

Fünf Videos zu den Themen Grundlagen der Sozialhilfe, Rechte beim Sozialhilfebezug, Pflichten in der Sozialhilfe, Bemessung der Unterstützung von Sozialhilfe und situationsbedingte Leistungen der Sozialhilfe stehen allen Sozialdiensten zur Verfügung. Ziel der Videos ist es, Sozialhilfebeziehenden, sowie alle anderen Interessierten über das System Sozialhilfe zu informieren.

Sozialhilferechner

Mit dem Sozialhilferechner steht den Mitgliedern ein weiteres neues Hilfsmittel zur Verfügung. Damit können Interessierte mit wenigen Klicks prüfen, ob sie in ihrer Gemeinde Anspruch auf Sozialhilfe haben. Aufgrund von Angaben zum Wohnort, zu den im Haushalt lebenden Personen, zu Einkommen und Vermögen sowie zu fixen Ausgaben für Miete, Gesundheits- und Transportkosten erstellt der digitale Rechner eine provisorische Anspruchsberechnung (ohne Gewähr). Je nach Voreinstellung beinhaltet das Resultat einen konkreten Betrag oder beantwortet nur die Frage der Anspruchsberechtigung.

Der mit dem Innovationspool der SKOS unterstützte Sozialhilferechner wurde vom Zentrum für Soziales Hochdorf und Sursee zusammen mit einem Arbeitsintegrationsprojekt des Vereins TheBuetz entwickelt. Bislang haben 50 Mitglieder von diesem Angebot Gebrauch gemacht.

Bericht der SKOS Kommissionen

Die SKOS bedankt sich bei allen Mitgliedern, welche sich aktiv in einer der vier Kommissionen engagieren und so dazu beitragen, dass die Sozialhilfe in der Schweiz weiterentwickelt werden kann. Nachstehnd der Jahresrückblick der einzelnen Kommissionen:

Kommission Organisationsentwicklung und Finanzen - Oe+F

Aufgaben der Kommission: Die Kommission Oe+F bearbeitet Fragen zur Organisation der Sozialhilfe. Sie beschäftigt sich mit der Betriebswirtschaft und den Strukturen in der Sozialhilfe. Schwerpunktthemen der Kommission Oe+F sind Strategien und Planung, Personalmanagement, systematische Fallführung, Qualitätssicherung und Finanzmanagement.

Jahresrückblick der Kommissionspräsidentin

Die Kommission Organisationsentwicklung und Finanzen traf sich neben den regulären fünf Kommissionssitzungen, welche Corona bedingt mehrheitlich online stattfinden mussten, zu einer Reihe von weiteren Arbeitssitzungen.

Anfangs Jahr konnte die Oe+F nach langjähriger Diskussion den Schlussbericht der Vorstudie: «Innocheck-Projekt "Caseload Converter" in der Sozialhilfe» der ZHAW und die grosse Anzahl der Testgemeinden die sich zur Verfügung stellen, erfreut zur Kenntnis nehmen.

Eine Arbeitsgruppe der Oe+F traf sich mit Vertreter der Städteinitiative für die Vorbereitungsarbeiten für das Webinar zum Thema Selbständigerwerbende welches online am 2. Juni angeboten wurde. Eine sehr hohe Nachfrage zeigte das Interesse an diesem Thema und der Form der Veranstaltung. Im Weiteren fanden zusätzliche online Sitzungen statt, um die Zusammenarbeit von Sozialinfo mit der SKOS zum Thema Digitalisierung zu konkretisieren. Grundlagenwissen für Fach- und Führungsaufgaben werden in zwei aufeinander aufbauenden Halbtagen in einem neuen Kurs vermittelt. Das Kompetenzzentrum Digitalisierung & Soziale Arbeit des Vereins Sozialinfo und die SKOS konnten Mitte Oktober mit der Ausschreibung dieses neuen Angebotes starten.

Daneben laufen die Vorbereitungsarbeiten für das Forum 2022. In mehreren online Sitzungen hat eine Arbeitsgruppe der Oe+F zusammen mit Vertretern der Städteinitiative die Vorbereitungsarbeiten an die Hand genommen. Das  Thema soziale Nachhaltig am Vorbild der Agenda 2030 wird am Forum im nächsten September präsentiert.

Für die zwei ausscheidenden langjährigen Mitglieder Daniel Krucher, Vizedirektor der HSLU konnte Cathrin Habersaat Dozentin an der HSLU gewonnen werden und für Markus Zahno, Bereichsleiter in Sarnen konnte Martin Räth, Fachbereichsleiter Sozialberatung SoBZ der Region Willisau-Wiggertal gewonnen werden. Den beiden ausscheidenden Mitgliedern Markus Zahno und Daniel Krucher wurde für die wertvolle Arbeit ein grosser Dank ausgesprochen.

Karin Anwander, Kommissionspräsidentin

Kommission Rechtsfragen

Aufgaben der Kommission: Die Kommission Rechtsfragen behandelt Rechtsfragen zur Sozialhilfe im Zusammenhang mit dem Bundesgesetz über die Zuständigkeit für die Unterstützung Bedürftiger (ZUG). Sie äussert sich zu Anfragen von SKOS-Mitgliedern und kommentiert Gerichtsentscheide. Zudem vermittelt sie bei Konflikten rund um das Thema Zuständigkeit, wenn Mitgliedkantone und -gemeinden entsprechenden Bedarf haben.

Jahresrückblick der Kommissionspräsidentin

Die Kommission Rechtsfragen traf sich im Berichtsjahr – Covid-19-bedingt teilweise per Zoom – zu drei halbtägigen Sitzungen und einer ganztägigen Retraite. Sie befasste sich unter anderem mit den SKOS-Richtlinien. Dabei wurden verschiedene Themen wie z.B. das Zulagensystem, Elternbeiträge bei Kindesschutzmassnahmen oder der Umgang mit Unterstützungseinheiten bestehend aus Personen mit unterschiedlichen Ansprüchen behandelt. Die Kommission beschäftigte sich ausserdem mit der SKOS Strategie 2025 und brachte sich in den Prozess ein. Sie wurde sodann in die Erarbeitung verschiedener SKOS-Empfehlungen einbezogen und aktualisierte das Merkblatt «Unterstützung von Personen des Asyl- und Flüchtlingsbereichs». Die Kommission behandelte Praxisfragen von Mitgliedern der SKOS zu verschiedenen Themen und setzte sich mit der aktuellen Rechtsprechung des Bundesgerichts mit Berührung zur Sozialhilfe auseinander. Weiter wurde die Kommission vom Bundesamt für Statistik im Zusammenhang mit der Modernisierung der Sozialhilfestatistik zur Ausgestaltung der Finanzvariablen und des dazugehörigen Fragenkatalogs konsultiert.

Neu in die Kommission gewählt wurde Simon Göldi, Kantonales Sozialamt Graubünden. Rücktritte waren keine zu verzeichnen.

Nadine Zimmermann, Kommissionspräsidentin

Kommission Richtlinien und Praxis - RiP

Aufgaben der Kommission: Die Kommission RiP befasst sich mit der Ausarbeitung und periodischen Anpassung der SKOS-Richtlinien und der Praxishilfen. Damit trägt sie zu einer modernen, einheitlichen und bedarfsgerechten Anwendung der Sozialhilfe in Kantonen und Gemeinden bei. Für die Bearbeitung und Konkretisierung der Richtlinienfragen und Praxishilfen beauftragt die Kommission eine spezifische Arbeitsgruppe (AG RiP).

Jahresrückblick der Präsidentin

Die Kommission Richtlinien und Praxis traf sich 2021 zu einer Sitzung und einer zweitägigen Retraite. Bereits im Herbst 2020 wurde basierend auf den Vernehmlassungsantworten von Seiten der Mitglieder bezüglich der letzten grossen Revision und gestützt auf die SKOS-Strategie 2021-25 eine erste Auslegeordnung gemacht, welche Entwicklungsschritte bei den SKOS-Richtlinien anstehen könnten. Von den verschiedenen SKOS-Gremien wurden weitere Themen identifiziert und der RiP zur Kenntnis gebracht. An der Retraite in Bellinzona wurden dann die Grundlagen für ein Konzept erarbeitet, welches die Schwerpunkte aufzeigt, die in den nächsten drei Revisionsetappen über die Jahre 2023-2027 hinweg bearbeitet werden sollen. Dieses Konzept wurde der Geschäftsleitung Ende 2021 zur Genehmigung vorgelegt und wird die Basis für die kommenden Arbeiten der RIP ab 2022 bilden. Weiter hat sich die RIP mit den Auswirkungen von Corona befasst sowie diverse Praxisbeispiele für die ZESO erarbeitet.

Austritte gibt es keine zu bezeichnen. Jedoch wurde die Kommission 2021 mit den drei neuen Mitgliedern Eva Bühler, regionaler Sozialdienst Baden (AG), Brigita Küry, Sozialberatung Gemeinde Arlesheim (BS) und Regula Marty, Soziale Dienste Stadt Solothurn (SO) verstärkt.

Claudia Hänzi, Präsidentin Kommission RiP

 

Kommission Sozialpolitik und Sozialhilfe - SoSo

Aufgaben der Kommission: Die Kommission SoSo beschäftigt sich als Think Tank der SKOS mit sozialpolitischen Themen, die für die Sozialhilfe relevant sind. Sie ist meinungsbildend und erarbeitet Stellungnahmen, Positionen oder Vorstösse zuhanden der Geschäftsleitung und der Geschäftsstelle.

Jahresrückblick des Kommissionspräsidenten

Im Jahr 2021 war die Arbeit der Fachkommission SoSo von Diskussionen über Fachbegriffe, Statistiken und Studien zur Existenzsicherung und Sozialhilfe geprägt. Sie setzte sich mit dem Verständnis der «Sozialhilfe im weiteren Sinn» im Zusammenhang mit Bezugsgrenzen, die das SEM zieht, auseinander. Diese Arbeit wird in einer Arbeitsgruppe weiter vertieft. Die SoSo liess sich über die Modernisierung der Sozialhilfestatistik beim BFS informieren, die dazu führen wird, dass neu monatliche Daten generiert werden können. Und schliesslich wurden die neuen Schätzungen der Berner Fachhochschule zur sozialen Ungleichheit und Armut in der Schweiz auf der Basis von Steuerdaten diskutiert, mit denen auch Nichtbezugsquoten für verschiedene Sozialtransfers kalkuliert werden können. Zudem wurde das Konzept eines Armutsmonitorings für die Schweiz eingehend debattiert.

Ein besonderer Schwerpunkt war die Mitarbeit an der neuen Strategie der SKOS. Die Kommission wird Aufgaben aus dem Massnahmenplan übernehmen. So ist für das kommende Jahr ein Bericht zum Zusammenhang zwischen Klimakrise und Existenzsicherung geplant.

Im Berichtsjahr haben Doris Zobrist (Sozialregion Dorneck) und Dorà Makausz (Seco) die Kommission verlassen. Neu dazu gestossen ist Christian Müller (Seco).

Carlo Knöpfel, Kommissionspräsident

Beratungsansatz Richtungswechsel
Anmeldung zur Weiterbildung

Mittwoch, 13.03.2024, 13.00 bis 16.30 Uhr

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