Jahresbericht 2021 - Editorial
Die Sozialhilfe funktioniert auch unter schwierigen Bedingungen!
Als Präsident der SKOS habe ich Einblicke in die Feldarbeit der Sozialhilfe und kann mich dafür einsetzen, der Sozialhilfe eine Stimme zu geben. Mir ist dabei sehr bewusst, dass ich Ihnen als Mitglied der SKOS wie auch den Mitarbeitenden der Geschäftsstelle und den Gremien das Know-how, die Expertise und auch die Empathie gegenüber den Menschen und unserer Aufgabe zu verdanken haben. Dank Ihnen allen können wir die Sozialhilfe in der Schweiz so gestalten, dass ein Leben in Würde – wenn auch in bescheidenen materiellen Verhältnissen – möglich ist. Es ist mir ein Anliegen, Ihnen für Ihr Engagement in den vergangenen Monaten zu danken.
Beeindruckend für mich und nützlich für alle Verantwortlichen der Sozialhilfe in der Politik oder in den Amtsstellen waren die Szenarien, welche die SKOS sehr rasch erarbeitet und kommuniziert hat, ein Instrument, das sehr nützlich ist und sehr geschätzt wurde, auch wenn gewisse Medien kritisierten, die Entwicklung sei positiver als in unseren Szenarien. Schön zu sehen ist auch die Tendenz der Wiedereintritte einiger Gemeinden, welche mit der SKOS nicht zufrieden waren. Das zeigt, dass die Dienstleistungen, welche die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle erbringen, sehr gut sind. Die hohe Qualität der Arbeit der SKOS-Geschäftsstelle hatte ich allerdings schon kurz nach meinem Amtsantritt feststellen dürfen. Obwohl ich relativ wenig «unterwegs» war und pandemiebedingt nicht alle Veranstaltungen durchgeführt werden konnten, die ich gerne besucht hätte, konnte ich wertvolle Eindrücke gewinnen. Zum Beispiel bei der Sozialkonferenz des Kantons Zürich. Ein sehr passend ausgewähltes Hauptthema, das an dieser ausgezeichnet organisierten Tagung bearbeitet wurde und – nicht unwichtig – eine gute Stimmung unter den ca. 100 Teilnehmenden haben mir gezeigt, wie gut die kantonale und kommunale Politik auch in diesen schwierigen Zeiten funktionieren.
Gegen Ende des Jahres traf sich im Bundeshaus eine kleine Delegation der SKOS, welche die Vizepräsidentin und ich anführen durften, mit einer Vertretung des Schweizerischen Arbeitgeberverbands und des Gewerbeverbands. Wir definierten die gemeinsamen Interessen, möglichst vielen Menschen, die in Sozialhilfe-Abhängigkeit geraten sind, den Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern. Wir haben ein gemeinsames Interesse. Eine der Aufgaben, um die ich mich auch persönlich kümmern möchte, ist die Wiedereingliederung der Leute, die dieses Ziel erreichen wollen und können. Wenn sich die Arbeitgeberseite beklagt, es würden mehr als 200 000 Arbeitskräfte fehlen, muss alles versucht werden, die ca. 70 000 Menschen, welche arbeiten möchten, wenn immer möglich anzustellen.
Es macht Freude, für die SKOS arbeiten zu dürfen.
Christoph Eymann, Präsident SKOS